Projektion

Projektion bedeutet, dass wir eigene Anteile auf andere Menschen übertragen oder überstülpen und sie dadurch verfälscht wahrnehmen. Alle unsere Lebenserfahrungen werden von Kindheit an in unserem Unterbewusstsein gespeichert und sind ab dem 35. Lebensjahr dann gefestigt. Dazu gehören alle zwischenmenschlichen Beziehungen, familiäre, freundschaftliche und geschäftliche Erfahrungen, die wir im Laufe unseres Lebens machen. Hierzu dient unsere Amygdala im Limbischen System wie eine Bibliothek, die unsere emotionalen Wahrnehmungen speichert. Jedes Mal, wenn wir eine Situation oder Erinnerung haben, aktivieren wir eine Emotion. Folglich löst diese, in Verbindung mit einem Gedanken, unweigerlich eine Reaktion unseres Körpers aus. Sie fungiert somit als eine Art Warnsystem für unser Bewusstsein. 

Das bedeutet, dass frühere Erfahrungen unser gegenwärtiges Verhalten beeinflussen und auch Muster der Wiederholung bilden. Ganz klar ausgedrückt, 95% unserer Handlungen laufen aus dem Unterbewusstsein automatisch ab und wir steuern nur 5% unseres Alltags bewusst. Neueste Studien berichten sogar von nur ca. 3% bewusstem Handeln. Das Gehirn orientiert sich immer an dem, was ihm bekannt ist. Somit projizieren wir unsere Erfahrungen auf alle Bekanntschaften, die in unser Leben kommen. Wegen diesem Schutzverhalten entwickeln wir unterbewusst einen festen Glauben über die anderen und uns selbst. 

Durch diesen Glauben ziehen wir unsere „Trigger-Menschen“ wiederum in unser Leben, die uns dann spiegeln. Unser Gehirn ist so programmiert, dass es uns unsere Überzeugung im Außen bestätigen wird. Es will immer Recht behalten und macht keinen Unterschied, ob dieser Glaube und die Bestätigung dazu uns gut tut, oder es uns schadet. Alte Verletzungen und Erfahrungen z.B. mit dem Ex-Partner/in werden somit unterbewusst auf den neuen Partner/in projiziert. 

Unser Gehirn geht sogar soweit, dass alles was unsere Überzeugung nicht bestätigt, einfach ausgefiltert wird. So kommt es oft zu Wahrnehmungsverzerrungen und unnötigem Streit, was uns zur dritten Säule "Kommunikation" bringt.