Der Selbstwert stellt den wichtigsten Baustein in all unseren Beziehungen und auch die größte Herausforderung dar. In unserer Gesellschaft nehmen wir Selbstwert nur noch über Leistung wahr. Wir strengen uns ständig an, um Anerkennung von außen zu bekommen, damit wir uns „gut genug“ fühlen. Diese Anerkennung wird mit Liebe verwechselt, denn Anerkennung bekommen wir durch Leistung, Liebe bekommen wir geschenkt. 

Wie bereits erwähnt, versuchen wir über Personen im Außen unseren Wunsch nach Liebe zu erfüllen. Wir wollen Liebe spüren, können dies aber nicht, weil wir uns selbst nicht für gut genug oder liebenswert halten. Unser Gehirn wird uns diesen unterbewussten Glauben immer wieder durch schmerzhafte Liebesdramen oder immer wiederkehrenden Situationen bestätigen. Wir beginnen uns anzupassen und Dinge zu tun, um geliebt zu werden. 

Wer sich selbst nicht liebenswert findet, der kann allerdings nur schwer Wertschätzung von anderen annehmen, da es der innerlichen Überzeugung widerspricht. Darum glauben wir unserem Gegenüber nicht, dass er oder sie uns liebt oder es gut mit uns meint, trauen unseren Mitmenschen eher Hinterhältiges zu, anstatt Wertschätzung anzunehmen. Doch wenn wir uns selbst nicht mögen, können wir niemals geliebt werden! 

Somit sind wir bedürftig und abhängig von anderen Menschen und immer auf der Suche nach Liebe und Glück. Wir brauchen ein „Ja“ zu uns selbst, um ein “Ja“ von anderen zu bekommen. Fast alle Konflikte in der Welt beruhen auf fehlendem Selbstwertgefühl der Menschen. Häufig passiert es, dass wir unsere eigenen Minderwertigkeitskomplexe auf andere projizieren, was uns zur zweiten Säule führt.